Wolfenstein : The New Order – [Xbox One]
- Platform:Microsoft Xbox One
- Language:Deutsch
- Verpackung:Einzelhandel
- Genre:First person shooter
USK 18
Unverb. Preisempf.: EUR 69,99
Preis:
Die No.1 unter den Konsolen
USK 18
Unverb. Preisempf.: EUR 69,99
Preis:
Vom Regime, das keines war.,
Wolfenstein – The New Order ist eines der ganz wenigen Spiele, auf die ich mich mit meinen 36 Lebensjahren noch so richtig gefreut hatte. Nun ist es endlich da – und liegt mir in der deutschen (also der offiziell in Deutschland erhältlichen) Verkaufsfassung vor. Somit fehlen sämtliche Hakenkreuze und ähnlich anmutende Problematiken. Klare Bezüge sind aber immer noch vorhanden, mehr als eindeutig sogar. Berlin ? Soldaten ? Eindeutige Beflaggungen ? Das mag dem ein oder anderen bekannt vorkommen…
Die Verpackung weißt zudem noch mal extra daraufhin, daß Gewalt eben nicht geschnitten wurde.
Achtung ! Dem ist natürlich (mal wieder) eben nicht so. Auf Schnittberichte.com ist nun enthüllt worden, daß es nun doch auch Zensur in Sachen Gewalt gibt. Geschmacklos die Szene die gestrichen wurde ? Ja ist sie. Und auch vernachlässigbar. Aber der Verpackungstext ist damit zu einer Lüge degradiert worden – und damit wurde Kundentäuschung betrieben ! Muss das sein ?
Die Sprachausgabe ist gut, wenn auch ein Sprachmix mir eindeutig besser gefällt: So sprechen in der Originalfassung sämtliche Charaktere in ihren Landessprachen, was natürlich nochmals authentischer wirkt – wenn man hier davon überhaupt sprechen mag, denn alles ist wunderbar gnadenlos überzeichnet: Größenwahnsinnige Ärzte, Supersoldaten, (gut animierte) Roboterhunde und weitaus mehr. Das gefällt auch in der „angepassten“ Version.
Die Diskussion ob nun diese Art der Zensur überhaupt sein darf oder muß, halte ich für gerechtfertigt. Ich spreche auch nicht von Kunstfreiheit. Aber: in jedem Film gibt es sowas zusehen, bei Youtube ist es Gang und Gebe so etwas zu sehen und jedes Kind kann heutzutge Pornographie oder eben verfassungsfeindliche Symbole online einsehen, was ich nicht gutheißen kann und möchte. In Spielen, die offiziell in Deutschland vertrieben werden aber eben nicht. Halte ich im Falle von Wolfenstein für nicht angebracht. Dies ist Wolfenstein, das ist Satire, ein Spiel, welches ohnehin erst ab 18 Jahren freigegeben ist und eine fiktive und nicht geschönte Geschichte, dafür aber eine gnadenlos überzeichnete Dystopie erzählt. Das hat nichts mit Kunstfreiheit zu tun.
An einer Stelle im Spiel (ziemlich zu Beginn) müssen wir selber entscheiden, wen einer der Protagonisten umbringen soll. Das ist in der deutschen Verkaufsfassung seltsamerweise dringeblieben – und wirkt bitterer als jeder Bezug zum dritten Reich, denn hier muß man selber aktiv entscheiden.
Zu meiner Überraschung bietet The New Order sogar eine gekonnt eingeflochtende Story. Will man das Überhaupt ? Nun, hier ist sie relativ gut erzählt, von daher eine willkommene Bereicherung.
Sehr schön auch die Tatsache, daß anders als in Call Of Duty und Konsorten, sich die Energieanzeige nur teilregeneriert, und man noch ganz klassisch wie in älteren Shootern mit Erste Hilfe Kästen, Helmen, Rüstung etc. seine Anzeige wieder aufbessern kann.
Nun das große Aber: Der grafische Aspekt. Ich habe wie bereits erwähnt die XBOX ONE Version vorliegen, die ist inhaltsgleich zur PS4 Fassung, auch Framerate und Auflösung sind diesmal gleich. Unterschiede sind marginal bis gar nicht vorhanden.
Doch Next Gen ? Nein. Das ist die Grafik zu so gut wie keinem Zeitpunkt. Alles ist natürlich etwas feiner aufgelöst, aber ein WOW Effekt blieb aus, auch wenn mich der riesige Roboter im Prolog des Spiels durchaus beeindruckte, jedoch tut er dies auch in den Current Gen Fassungen.
Ich verstehe das auch nicht so ganz: Bei Aliens : Colonial Marines wurde über die Grafik größtenteils vernichtend berichtet. Das war auf XBOX 360, PS3 und PC. Ok, die PS3 Fassung war wirklich ein grafisches Armutszeugnis, jedoch konnte das Spiel eine überzeugend und grafisch auch ansprechende Alien Atmosphäre schaffen.
Und Wolfenstein ? Es sieht OK aus, aber gemeckert wird fast einhellig nicht. Die meisten Spieler und Tester scheinen sich einig, daß die Grafik überzeugend bis zufriedenstellend ist. Ist sie auch. Aber für eine dermaßen „langweilige“ Optik habe ich mir keine Next Gen Konsole gekauft. Da muß endlich mal der CUT erfolgen zur alten Konsolengeneration, damit eine neue Grafikengine endlich neue Wege gehen kann.
Akustisch ist diese Fassung teilweise nicht gerade immer perfekt abgemischt, ein getrennter Regler für Sprachausgabe und Musik ist leider nicht vorhanden.
Den Patch konnte ich übrigens bisher nicht installieren, hat Jemand ähnliche Erfahrungen machen können ?
Als Kenner der Vorgängerspiele stellt auch dieses Wolfenstein zufrieden, besonders die irren Einfälle halten diesen…
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frisch und belebend,
Thematisch ist Wolfenstein in einer von dem „Regime“ beherrschten, hoch technisierten Welt der 60er Jahre angesiedelt. Aus dem bewussten Einsatz von Elementen der NS-Zeit schöpfte diese Serie schon immer viel Aufmerksamkeit. Alleine die Diskussion über die angepasste Fassung für den deutschen Raum, um einer Indizierung zu entgehen, war wohl die beste Werbekampagne für das Game. Für meinen Spielspaß hat das aber keinen Unterschied gebracht. Ob mich ein Gegner noch als „Schweinehund“ beschimpft, bevor ich ihm eine Kugel in den Kopf bolze, gibt mir nun auch keinen besonderen Kick. Die Story lebt in meinen Augen vielmehr von ihren absurden Ideen, die eher an einen B-Movie erinnern, als an ein knallhartes Kriegsspiel.
Knallhart ist Wolfenstein in spielerischer Hinsicht aber schon: ein state-of-the-art Ego-Shooter mit bester Zugänglichkeit – auch für mich als Gelegenheitsspieler dank Schnuller-Schwierigkeitsstufe hervorragend geeignet. Ja, und man erfährt auch häufig Gewalt. Und man trifft existenzielle Entscheidungen. Denn das Spiel ist zu Recht ab 18.
Spielerische Highlights waren für mich diverse (Boss-)Kämpfe gegen Riesen-Mechano-Robot-Automaten. Neben der exzellenten Spielbarkeit ist mir dabei auch das überwältigende Sound-Design extrem positiv in Erinnerung geblieben.
Und noch was: In der Ankündigung zum Spiel wurde besonders hervorgehoben, dass man hier seinen eigenen Spielstil verwirklichen kann (von stealth bis rabiat). Doch obwohl ich mit Schleich-Spielen eigentlich gut vertraut bin, habe ich es fast nie geschafft, mich an mehreren Gegnern ungesehen vorbei zu stehlen. Sei’s drum. Als Solo-Ego-Shooter funktioniert Wolfenstein hervorragend und braucht diese Komponente in meinen Augen gar nicht.
In diesem Sinn kann ich die Wolfenstein-Macher nur ermutigen, sich bei weiteren Folgen vom NS-Kontext weiter zu lösen. Ein überdurchschnittlich gutes Game wie dieses kann das Nazi-Geraffel beruhigt rechts liegen lassen, um seine Käufer zu finden. Bis dahin: ein Prosit! – mit Eisenbier.
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Wolfenstein-Platin,
Tag zusammen, ich werde heute mal versuchen, das von bestimmt so einigen lang ersehnte Wolfenstein zu bewerten.
„Vorab“
Wolfenstein the New Order, war ein Spiel, dessen erster Trailer mich schon direkt in den Bann gezogen hat. Nach einem Bestseller, der sich bereits mit dem Thema befasst hatte, kommt nun ein ähnlich aufgebautes Spiel. Das Setting: Eine alternative Welt im Jahre 1960, in welcher Deutschland (in der Cut-Version liebevoll: Das Regime genannt) den Krieg durch eine überlegende Kriegstechnologie gewonnen hat, und nun die Welt beherrscht. Eine geniale Idee, wie ich finde. Ich denke, viele haben sich schon einmal die Frage gestellt: Was wäre, wenn wir damals gewonnen hätten? Wie sähe die Welt wohl heute aus? Finster bestimmt, grausam, dunkel. Und genau das vermochte Wolfenstein teilweise auch in der virtuellen Realität umzusetzen, aber dazu später mehr.
„Das Spiel“
Zu der Story ist bestimmt nicht viel zu sagen, da sie einem schon aus etwaigen Trailern bekannt sein sollte. Deutschland hält nach Ende des Krieges die Welt besetzt. Durch einen ihrer genialen Wissenschaftler, General Strasse, bekannt als „Totenkopf“, und dessen überlegende Kriegstechnik, waren sie in der Lage, die Alliierten an allen Fronten zu besiegen und schließlich diese in einen eisigen Klammergriff des Terrors zu nehmen. Es gibt keinen Widerstand, und wenn, wird dieser rasch gebrochen und in Propaganda für das Regime umgewandelt. In all dem Chaos taucht der aus den Wolfenstein bekannte BJ aus der Versenkung auf und beschließt, wie sollte es auch anders sein, dem Treiben des Regimes ein Ende zu bereiten. Denn eine so von Deutschland besetzte Welt will ja keiner haben.
Dabei sinnt BJ den Großteil des Spiels immer wieder auf Rache an Totenkopf (der schon aus Wolfenstein 2009 bekannt sein sollte), da er ja bekanntlich ein ganzes Dutzend seiner Freunde auf dem Gewissen hat.
Für das Wesentliche den nächsten Punkt überspringen
„Eindrücke“
Kurz zu den Eindrücken. Bethesda hat vor allem eines super umgesetzt. Und zwar, habe ich mich während des Spielens gefragt, wäre eine Welt, wie sie uns Wolfenstein präsentiert, nicht vielleicht doch nicht so schlecht? Es herrschen keine Kriege, der Fortschritt an Technologie ist erstaunlich und der uns bekannten Welt bereits schon weit überlegen. Die Welt ist geeint, wenn auch nicht freiwillig. Aber auf der anderen Seite herrscht noch dieses ungute Gefühl des Zwangs. Jeder, der nicht in die Reihe passt, wird aussortiert. Alles wird auf die Ideale des Regimes gedrillt. Selbst englische Bands müssen Deutsch lernen und auf deutsch singen. Es herrscht kein freier Wille mehr.
Ich fand, man dachte sich während dem Spielen: Ja, so in der Art, hätte die Welt wirklich ausgesehen, wenn der Krieg anders ausgegangen wäre und man kann sich die Frage stellen, vor allem man selbst als Deutscher: Hätte ich in dieser Welt überhaupt leben wollen? Der Eindruck für mich über Wolfenstein war also, es ist nicht nur ein Spiel, sondern regt für den, der will, vielleicht auch ein wenig zum nachdenken an.
„Gameplay“
Das Gameplay teilt sich wie von Bethesda auch angekündigt in einen reinen Shooter-Teil, und dann noch einen Teil, welchen ich als ruhigen, zwischenmenschlichen, bring mir mal das aus dem Hangar, oder spreche mit ein paar Widerstandskämpfern in ihren Zimmern Rollenspiel-Teil bezeichnen möchte.
Da es keinen Multiplayer gibt, wird in Wolfenstein das Hauptaugenmerk auf die Story und den Singleplayer an sich gelegt. Zwischen der reinen Ballerei gibt es dementsprechend einige ruhige Passagen, in denen man die Figuren besser kennen lernen und sich mit ihnen auseinandersetzen soll. Durch ihre Schicksale und Geschichten erfahren wir indirekt so mehr über die Geschehnisse der vergangenen Jahre zwischen dem Kriegsende, welches in Wolfenstein 1949 eingeleitet wurde, und dem Hier und Jetzt, 1960. Diese Passagen bauen das bisschen Open-World-Feeling von Wolfenstein 2009 noch ein Stück weiter aus, dürften aber für reine Shooter Freunde schon fast langweilig sein.
Auf den Straßen geht es dann in gewohnter Wolfensteinmannier und in meist typischen Schlauchleveln von A nach B, obwohl es schon oft vorkommt, dass sich verschiedene Taktiken entwickeln lassen, wie man eine Situation angeht. Das Vorgehen, wie Stealth- oder Rambotaktiken, ist einem selbst überlassen. Und mit einem großen Waffenarsenal, (es lassen sich fast immer mehr als drei oder vier Waffen mitschleppen) geht es den Regimeschergen dann an den Kragen.
Desweiteren zwingt euch Wolfenstein oft eine Vorgehensweise auf, die wohl überlegt sein will. Denn es verzichtet beim Kampf auf die typische, aus den CoD-Teilen bekannte HP-Regeneration,…
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